Und was, wenn Du Deine TS-Transition "erfolgreich" abschließt,
aber aus falschem Anlass?
Ja, Du hasts erfasst!
Da möchtest Du NICHT hingelangen!
Ins Deutsche übersetzt von Beate R.
(Englisch)
Renée Richards
Wenden wir uns zunächst Renée Richards zu, die im Jahr 1975 im Alter von 40 transitionierte und ihre Ga-OP vornehmen ließ, und im folgenden Jahr als "der transsexuelle Tennisspieler" weithin bekannt wurde. Renée's Geschichte ging durch die Medien und bewirkte zunächst viel Positives, weil sie einer neuen Generation junger TS-Frauen deutlich machte, dass "eine Geschlechtsumwandlung möglich" sei, so wie dies bereits Christine Jorgensens Transition in den Mittfünfzigern bewirkt hatte. Im Jahr 1983 schrieb sie eine Autobiographie mit dem Titel "Second Serve" über ihre Transition, mit der sie traurige Berühmtheit erlangte, speziell, inwieweit Post-OP-Frauen die Erlaubnis erhalten sollten, als Frauen Leistungssport betreiben zu dürfen.
Unglücklicherweise hatte die
beträchtliche Publizität von Renée's "Geschlechtsumwandlung", eine Publizität,
die sie weitgehend selbst eingebrockt hatte, die weitverbreitete öffentliche
Wahrnehmung von ihr als "transsexuell" und nicht als Frau zur Folge. Durch den
Nimbus ihres Falls verbreitete sich die Vorstellung, dass Post-OP-Frauen
keineswegs Frauen sind, sondern das, was auch immer "Renée Richards" ist.
|
Dani Bunten Berry
Mach es bloß nicht! Das ist mein Rat. Es ist das grauenhafteste, teuerste, schmerzhafteste, zerstörendste, was Du jemals tun könntest. Lass es bleiben, außer wenn es sonst keinerlei Alternative gibt. Du meinst, Dein Leben sei schlimm, aber solange Du nicht vor der Wahl zwischen Selbstmord und Geschlechtswechsel stehst, wird es bloß noch schlimmer. Und die Kosten bleiben hoch. Du verlierst die Kontrolle über fast alles in Deinem Leben, wirst zum Bürger zweiter Klasse, und alles, was Du noch kannst, ist, Frauenkleider zu tragen und Dich hübscher zu fühlen als jetzt. Mach es bloß nicht ist alles, was ich dazu zu sagen habe. Ich wünsche mir, dass jemand mir diesen Rat gegeben hätte. Ich habe den Geschlechtswechsel hinter mir, habe ein prima "Passing," meine Karriere verläuft gut, aber Du kannst Dir nicht vorstellen, wie oft ich mir gewünscht habe, zurückgehen zu können und nach einem anderen Weg zu suchen. Obwohl ich den Regeln gehorchte und in jeder Phase des Wegs so ehrlich wie möglich gegenüber den Medizinern war, war da niemand, der mich bremste und fragte "Im Namen Gottes, bist Du Dir absolut sicher, dass dies der EINZIGE Ausweg für Dich ist?!" Ganz im Gegenteil, alle haben meine Entscheidung aus vollem Herzen unterstützt. Ich hatte das Glück, dass das Web damals noch nicht existiert hatte — da gibt es viel zu viele Anfeurer, die sich nur ihrer eigenen Entscheidung vergewissern wollen, indem sie ihre eigenen "erfolgreichen" Operationen präsentieren und andere ermutigen. Ich kann konform zur Transgender-Parteilinie sagen, dass ich weiblich gefangen in einem männlichen Körper bin, und kann mich an entsprechende Empfindungen bis zurück ins Alter von vier erinnern. Dennoch, wenn man die Dinge ernsthaft und unvoreingenommen betrachtet, ist es niemals so einfach. Es steht außer Frage, dass eine Midlife-Krise, eine Ehescheidung und eine Krebs-Narbe zumindest den Zeitpunkt meiner Entscheidung zum Geschlechtswechsel beeinflusst haben. Jetzt (3 Jahre Post-OP) vollkommen ehrlich zu sein, ist nicht einfach, ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob ich das erneut tun würde. Ich mache mir mittlerweile Sorgen, dass das, was ich für eine Störung meiner Geschlechtsrolle gehalten habe, nichts weiter als eine neurotische sexuelle Zwangsvorstellung gewesen sein könnte. In meinem gesamten sexuellen Leben war ich Crossdresser und hatte immer Phantasien, zur äußersten Anregung weiblich zu werden. Ironischerweise verlor sich meine Libido, als ich mit der Hormonbehandlung begann. Diese Befreiung von der sexuellen Besessenheit habe ich als Bestätigung für meinen Geschlechtsrollenwechsel missverstanden. Als Gipfel der Ironie stellte sich nach der Operation heraus, dass meine neuen Genitalien nicht-orgasmisch waren (wie bei 80% meiner TG-Schwestern). Daher brauche ich wohl nicht zu betonen, dass mein Leben als Frau keinesfalls die ultimative Anregung ist. Und was kostete das alles? Über 30.000 $ und den Verlust sämtlicher Beziehungen zu Familie und Freunden. Und die Kosten gehen weiter. Jede Beziehung, die ich jetzt und in Zukunft eingehe, muss sich mit dem Geschlechtswechsel arrangieren. Und ich bin nicht die einzige, die leidet. Ich hasse die Auswirkungen, die dies auf meine Kinder und ihre Zukunft haben wird. Wie auch immer, obwohl das jetzt schrecklich klingt, es ist es nicht. Es gibt ein paar Vergünstigungen, aber die wichtigen Dinge wie im Reinen mit mir selbst zu sein und die wahre Liebe fürs Leben gefunden zu haben erscheinen mir nicht, als ob sie durch den Wechsel möglich geworden seien. Wirklich "ich selbst" zu sein, hätte wohl auch bedeutet haben können, einen Penis zu besitzen und mehr Femininität zu leben, in welcher Form auch immer sich als sinnvoll erwiesen hätte. Ich habe das nicht verstanden, bevor es zu spät war, und muss jetzt das beste aus dem Leben machen, in das ich hineingestolpert bin. Ich wünschte bloß, dass ich mehrere Optionen ausprobiert hätte, bevor ich die Klippe hinuntergesprungen bin. Ich vermisse den einfachen Kontakt zu meinen Kindern (obwohl ich ihn im Gegensatz zu vielen anderen TS-Frauen nicht vollständig verloren habe), ich vermisse meine Familie und meine alten Freunde (ich weiß, dass sie mich nicht hätten "verstoßen" sollen, aber viele sind halt doch nicht so aufgeschlossen wie sie "hätten sein sollen"... ich vermisse sie immer noch) und schließlich hasse ich den Bruch der Verbindung zu meiner Vergangenheit (es gibt einfach keine Möglichkeit, die beiden Leben, denen jeder Bezug fehlt, zusammenzufügen). Es gibt viele Möglichkeiten, die eigene Geschlechtsidentität auszudrücken, doch die einzige, die ich ausprobiert habe, war die große Lösung. Ich werde niemals erfahren, ob ich einen Kompromiss hätte finden können, der um einiges besser funktioniert hätte als der "one size fits all"-Geschlechtswechsel. Bitte probiert dies für Euch selbst aus, bevor es Euch ebenfalls so geht." |
Sandra MacDougall
"Das frühere Mitglied der Scots
Guards führt aus, dass sie seit ihrer Geschlechtsumwandlungsoperation
vor knapp vier Jahren körperliche und seelische Misshandlungen erlitt
und wünscht, dass dies zurückgenommen werden könnte. |
Samantha Kane
Dann gibt es noch die, die aus einer Laune heraus "ihr Geschlecht wechseln" und auch über die finanziellen Mittel dazu verfügen, dies nachher bereuen und in der Folge jeden derer verklagen, "der ihnen das antat," dessen sie habhaft werden können — und zugleich keinerlei Verantwortung für ihre eigenen Handlungen übernehmen.
Denken wir beispielsweise über den Fall "Samantha Kane" nach und stellen uns den Schaden vor, den diese impulsive Person an sich selbst angerichtet hat und den Ärger, den er nun durch seine unverantwortlichen Aktionen Trans-Frauen allerorts einbrockt — sowohl bei der Transition als auch durch seine Angriffe auf die, die versuchten, ihm zu helfen.
(Sam Hashimi => Samantha Kane => Charles Kane)
"Sam, so wie er mal war" |
"Samantha, die er ähem war?" |
"Charles, so wie er heute ist!!!" |
"Samantha Kane war in aller Augen eine
ungewöhnlich erfolgreiche Frau. Sie führte ihre eigene Firma für
Raumgestaltung, war unabhängig, modern und außergewöhnlich schön. Sie fuhr
Mercedes der S-Klasse, besaß Häuser in West London und Spanien und Konten in Knightsbridge's exklusivsten
Boutiquen. Ihr Name ließ sie wie eine Persönlichkeit aus einem
Herrschergeschlecht wirken — und ihr katzenhaftes Aussehen hätte sie
sicherlich dazu qualifiziert.
Sie kam mit Größen wie dem Prinzen von Dubai zusammen, bewegte sich im Jet Set von Monte Carlo und Cannes und teilte ihr Bett mit zahlreichen fabelhaft reichen Männern. Irgendetwas in Samantha hasste es jedoch, Frau zu sein. Sie empfand die Konversation als oberflächlich und den Sex als zweitklassig. Sie hasste shopping, mochte keinen Tratsch und war genervt von der endlosen Pflege ihres Gesichts und ihres Körpers. Kurzum, Samantha Kane vermisste verzweifelt, einer der Jungs zu sein. Denn Samantha war es gewohnt, Sam zu sein, ein Millionär mit einem Immobilienempire und ein Ehegatte mit zwei Kindern. Als der Irak-stämmige Sam Hashimi vermittelte er Millionengeschäfte für Geschäftsleute aus dem Mittleren Osten und flackerte kurz im Zeitungsgeschäft auf, als er ein nicht erfolgreiches Übernahmenangebot für Sheffield United FC abgab. In Folge des ersten Golfkriegs kollabierte sein Geschäftsimperium und seine Ehe scheiterte. Mit 37, anscheinend aus völlig heiterem Himmel, entschloss er sich, eine Frau zu werden. Im Dezember 1997 ließ er seine Geschlechtsanpassungs-Operation durchführen und gab beinahe 60.000 £ für Operationen aus — einschließlich 10.000 £ für die Genital-Operation und 3.000 £ für Brustimplantate. Innerhalb von vier Jahren nach der Operation sah Sam ein, dass er einen fürchterlichen Fehler gemacht hatte und begann mit dem schmerzvollen Prozess, durch weitere Operationen zurück in ein Dasein als Mann zu gelangen! Er war erneut in den Schlagzeilen, behaupte, sein Geschlechtswechsel sei eine 'widernatürliche Handlung' gewesen. Er erstattete Anzeige gegen seinen Arzt, den psychiatrischen Gutachter Russel Reid ... am General Medical Council und behauptete, dieser habe einen 'anmaßenden Standpunkt' vertreten, indem er ihn für die Geschlechtsangleichungs-Operation empfahl. Vor einem Monat ließ er sich in der Absicht, so viel Abstand wie möglich zwischen Sam und Samantha zu bringen, offiziell als Charles registrieren. Als Mann gibt er ein ergreifendes Bild ab. Charles tritt in Nadelstreifenanzug mit rosafarbener Krawatte auf — eine Mischung aus Frau und Mann. Seine Hände sind weich mit sauberen, gefeilten Nägeln. Er geht und sitzt wie eine Frau, benutzt aber die Herrentoilette. Er hat keinen Bartwuchs und kaum männliche Muskulatur. Er sagt, dass es einer Hormonbehandlung von vier Jahren bedurft hätte, um ihn komplett zu feminisieren. Es werde genauso lang dauern, bis seine Männlichkeit zurückgekehrt sein werde. Charles wird jedoch niemals wieder so sein wie Sam. Seine Genitalien werden mittels Kunststoffprothesen rekonstruiert. Sein Körper wird niemals mehr natürliches Testosteron produzieren, und ihm wird niemals wieder ein Bart wachsen. Charles ist nicht in der Lage, einen überzeugenden Grund dafür anzugeben, warum er eine Frau werden wollte. Er sagte, er habe einen Nervenzusammenbruch erlitten als der Geschlechtswechsel empfohlen wurde und dass er zur psychiatrischen Behandlung hätte überwiesen werden müssen und nicht zur Operation. 'Ich war ein ganz normaler Mann. Ich war stark und knallhart im Geschäft und ernährte meine Familie. Meine Frau Trudi musste nicht einen Tag ihres Lebens arbeiten. Ich habe die komplette finanzielle Verantwortung für sie und ihre Familie geschultert,' erläutert er. 'Sie sollte über nichts nachdenken müssen als shopping und tausende Pfund für ein Kleid. Ich wolle schon immer wissen, wie es ist, eine Frau zu sein, keine der Verantwortlichkeiten zu haben, die ich hatte, die Türen geöffnet zu bekommen und alle Privilegien zu haben, die Frauen zu besitzen schienen.' Bis zu seinem Zusammenbruch war er streng heterosexuell; ein konventioneller Geschäftsmann im grauen Anzug mit kurzem dunklen Haar und einem Schnurrbart. In Bagdad in einer Familie der Mittelklasse geboren, ging er mit 17 nach England, wo er im Alter von 23 einen HND als Ingenieur erwarb und Trudi, eine ehemalige Schönheitskönigin heiratete. Er baute sein Immobilien-Empire auf, vermittelte Geschäfte mit wohlhabenden Arabern und besaß einen Club in Mayfair. Einst hatte er 2 Millionen Pfund auf der Bank. 'Ich war wie jeder andere Mann,' sagte er. Ich habe hart gearbeitet und mehr oder weniger getan, was ich wollte. Ich habe es genossen, mit Männern über Fußball, den Aktienmarkt und natürlich über Frauen zu reden. Ich glaube, mein Sexualtrieb war überdurchschnittlich. Während meiner Ehe hatte ich eine oder zwei Affären..."
|
================================= BBC1, Dienstag, den 19. Oktober 2004, 22:35 ================================= Nach dem Zusammenbruch seines Geschäfts und der Trennung von Frau und Kindern fällte Sam Hashimi die drastische Entscheidung, sich operativ in eine Frau zu verwandeln. Nur ein Jahr später bemerkte der Ex-Millionär, dass er einen schrecklichen Fehler begangen hatte. Während er sich auf das finale Stadium seines Geschlechtswechsels vorbereitet, fragt sich Hashimi, ob er als vollwertiger Mann anerkannt werden wird. Berichte von Menschen, die eine Geschlechtsanpassungs-Operation
durchführen, sind heutzutage an der Tagesordnung. Aber dieser ist ziemlich
außergewöhnlich. Er schildert Samantha, eine 44-jährige wohlhabende
Bauträgerin, die als Mann geboren wurde (und als Sam 10 Jahre lang
verheiratet war und zwei Kinder gezeugt hatte), jedoch vor 7 Jahren eine
Geschlechtsanpassungs-Operation hatte. Während Charles auf den letzten Teil seiner rekonstruktiven Operation wartet, sehen wir ihn hysterisch wegen einer teuren Yacht werden, die zu kaufen er im Begriff ist (und mit deren Hilfe er hofft, eine Freundin zu finden). Wieder ein Beispiel dafür wie er in Dinge hineinrennt, ohne über die Folgen nachzudenken. Ganz offensichtlich ist er eine komplizierte Persönlichkeit, extrem
verwirrt hinsichtlich seiner Wünsche, aber man sitzt dennoch mit offenem
Mund da und staunt, dass jemand derartig das Leben verändernde
Entscheidungen wie diese aus einer Laune heraus trifft.
|
Weiterführende Informationen finden sich auf:
http://www.transgenderzone.com/features/changemeback.htm
http://www.bbc.co.uk/health/tv_and_radio/onelife_prog3.shtml
Ausführlichere Schilderungen von Fällen der "Bereuens" und darüber hinaus von Gruppen religiöser Fanatiker und Anti-Gay-Ideologen, die auf derartige Beispiele lauern — die Betroffenen durch Aufmerksamkeit einzulullen, um sie zu einer spontanen Rücktransition zu bewegen und danach jedermann aus dem Umfeld zu verklagen — finden sich auf Christine Beatty's Site Transsexualism, Regrets and "Reparative Therapy":
http://www.glamazon.net/transsexual-regrets.html
Lynn Conway
["Ga-OP-Warnung" Version vom 4-09-05]